Fangen wir doch erst einmal an, was das überhaupt für ein Auto ist, den ich fahre.
Es handelt sich dabei um einen Aixam Mega D-Truck und dieser wird in Frankreich hergestellt. Der Wagen hat 15 PS, fährt mit einem 2 Zylinder Kubota Motor und ist ein Diesel.
Als Besonderheit ist das dann auch noch ein sogenannter Leicht-LKW. Diese Fahrzeuge benötigen aufgrund einer Sonderregelung keine Umweltplakette, was mir natürlich besonders hilft, um in Innenstädte zu kommen. Da der LKW auch noch 1 Tonne wiegt, ist das „hinter mir herfahren“ manchmal sehr anstrengend. Je nach Steigung schaffe ich gerade mal zwischen 35 und 12 km/h. Ich habe hier Berge, die fahre ich nicht hoch, weil ich am Ende immer Angst habe, dass dort zB Splitt liegt. Dieser Splitt würde bei meinem Vorderrad angetrieben Wagen dafür sorgen, dass die Räder bei 12 km/h durchdrehen, da das gesamte Gewicht natürlich hinten liegt. In der Spitze fährt der Wagen tatsächlich über 85 km/h, natürlich nur bergab. Es kann sogar etwas mehr sein, jedoch geht der Tacho nicht weiter. Das Problem bei der Geschwindigkeit ist allerdings, dass sich der Wagen aufgrund des Aufliegers sehr schnell aufschaukelt und man keine Kontrolle mehr hat.
Als ich das erste Mal mit dem Wagen zum TÜV musste, fragte der Prüfer ganz erschrocken, ob man mit den Bremsen überhaupt bremsen könne. Das Ganze hat mich dann dazu geführt, dass ich eher eine sehr, sehr defensive Fahrweise mit dem LKW an den Tag lege und immer versuche so weit wie möglich rechts zu fahren, damit ihr die Chance bekommt an mir vorbei zu fahren.
Aber warum nun genau dieser Wagen?
Wenn ich ehrlich bin, dann war das auch ein Zufall. Eigentlich wollte ich die dreirädrige Ape haben. Ein wunderschöner Italiener, den sicherlich einige von euch auch kennen werden.
Um überhaupt mal ein Gefühl für dieses Fahrzeug Ape, zu bekommen, bin ich auch mal zu einem Händler gefahren. Nur widerwillig ließ er mich mal in einen Wagen einsteigen und nach 10 Sekunden wusste ich auch genau warum. Mein Kopf donnerte gegen das Dach, sodass man jederzeit befürchten musste, dass sich eine Beule im Dach bilden würde. Auch war es mir schlicht nicht möglich, so hinter dem Lenkrad zu sitzen, dass ich noch in der Lage war die Bremse betätigen zu können. Die Ape war dann wohl nur für 1,50 cm große Italiener mit einem maximalen Körpergewicht von 60 kg geeignet. Also nicht für mich, denn ich bin ein Deutscher.
Auch berichtete mir der Händler, dass er selber mir davon abraten müsse den Wagen zu kaufen, da sie schwere Probleme mit der Lackierung und den Passteilen hätten. Die Lackierung müsse man direkt nach der Ankunft im Hof erneuern, da sie so schlecht wäre, dass der Wagen direkt anfängt zu rosten. Auch wurde der Fabrikation in dem Zeitpunkt von Indien nach Italien verlegt. Das bedeutete, dass da rein gar nichts mehr passte. Also hatte sich die Ape erledigt.
Auf der weiteren Suche nach einem geeigneten Gefährt bin ich dann durch Deutschland kutschiert. So viele Händler für kleine Verkaufsfahrzeuge und Sonderausstattungen gibt es leider nicht. Hannover, Ida Oberstein, Teistungen…. Ganz genau weiß ich es allerdings auch nicht mehr, wann ich das erste Mal mit dem Aixam in Kontakt gekommen bin, ich glaube, es war in Hannover. Der Wagen gefiel mir direkt, denn er hatte genau das, was ich wollte.
Er war auffällig, Neudeutsch nennt man dieses einen Eyecatcher.
Klein, wenig Stellplatz und somit weniger Gebühren.
Kein Anhänger, wer mich kennt weiß, was das bedeutet.
Jetzt kam aber das nächste Problem, wer baut den Wagen um? Deutschland du Dienstleistungsland, da stimmt was nicht. Ich habe so einige Anfragen gestellt. Die meisten kamen mit der Ausrede, dass sie nur Innensteher bauen würden, Einzelfahrzeuge zu wenig Gewinn bringen würden, dieser Wagen zu speziell sei.
Zu meinem Glück fand ich in Drolshagen die Ford Händler Giebeler. Dieser war Zwischenhändler von Aixam, nachdem er den Wagen mal bei der Landesgartenschau in Hemer gesehen hatte. Dort kamen wir sehr schnell ins Gespräch und er konnte mir eine kleine Firma in Teistungen sagen, die so etwas machten. In Teistungen, wo ich vorher schon eine Absage einer Firma bekommen hatte, nachdem wir bereits mit dieser in der konkreten Planung waren. Wer den Blogeintrag „das entstehe des Namens Curryzipfel“ kennt, das war die Firma, wo ich kurz vorher war. 2 Mitarbeiter hatten sich von dieser Firma aus selbständig gemacht und somit gab es eine kleine Firma, die es wagte, sich an das Abenteuer heran zu wagen.
Montag, 6. April 2020
Warum gerade dieses Auto?
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